Hunde-Reha & Physiotherapie
Wasseranwendungen in der Tierphysiotherapie
Das Wasserlaufband ist optimal zur Rehabilitation - Schwimmen ist gut nach der Genesung
Viele Therapeuten besitzen weder ein Wasserlaufband noch ein geeignetes Hundeschwimmbad. Beides ist nicht nur mit hohen Anschaffungskosten verbunden, sondern auch aufwändig im Unterhalt, Wartung, Pflege, Kontrolle der Funktionen, Qualität des Wassers etc. Da ist es nur natürlich, nach Argumenten zu suchen, die gegen eine Hydrotherapie für Tiere sprechen. Was aber zum Teil behauptet wird, entbehrt nicht nur jeglicher Grundlage sondern ist oftmals sogar einfach falsch.
Wie
beispielsweise die Behauptung, dass Tiere panisch reagieren oder
schreckliche Angst haben. Das trifft in den aller seltensten Fällen
vielleicht mal zu, liegt aber dann mehr an der Unsicherheit der
Besitzer oder der mangelnden Aufklärung des Besitzers durch den
Therapeuten.
Vorteile, die für eine Wasseranwendung sprechen
… sind in der veterinärmedizinischen und tiertherapeutischen Fachliteratur ausführlich beschrieben und hinlänglich belegt.
Wasserlaufband
Das Unterwasserlaufband ist optimal zur Rehabilitation für alle Therapiephasen sowie zur Rekonvaleszenz geeignet:
- durch den Auftrieb des Wassers werden stark geschwächte Hunde vom Eigengewicht entlastet und somit leichter gehfähig
- schwache Hunde fühlen sich sicherer, da sie vom umgebenden Wasser stabilisiert werden
- bei neurologischen Patienten werden im Unterwasserlaufband wesentlich früher motorische Funktionen wiedererlangt als auf dem Trockenen
- nach Operationen wird eine schnellere Funktion der Gliedmaße erreicht und ein größeres Bewegungsausmaß (ROM) als auf dem Boden
- die Muskulatur wird gestärkt und Abnormitäten im Gang können einfacher korrigiert werden
- das Training auf dem Wasserlaufband macht vielen Hunden Spaß
Schwimmen
Schwimmen (im Teich oder See) ist eine hervorragende Therapieform nach Erreichen der Genesung sowie auch für gesunde Hunde eine gute Möglichkeit aktiv zu sein und zu bleiben:
- macht den meisten Hunden sehr viel Spaß
- provoziert eine übermäßige aktive ROM, vor allem der Vordergliedmaßen
- Patienten paddeln teils nur vorne und benutzen die Hinterbeine kaum oder gar nicht
- in trübem Gewässer sieht keiner wie der Patient sich bewegt und kann daher auch nicht den korrekten Bewegungsablauf unterstützen
- kaltes Wasser ist für Tiere, die unter Arthrosen leiden bzw. deren Muskulatur ohnehin schon stark verspannt oder verkürzt ist kontraproduktiv. Lassen Sie Ihren erkrankten Hund nicht in kaltem Wasser schwimmen.
Wasserlaufband und Schwimmen
Das freie Schwimmen ist sicherlich sinnvoll, wenn dies gesunde oder bereits genesene Hunde tun. Nach Operationen sollten allerdings ausschließlich kontrollierte Bewegungen erfolgen, wie z.B. im Wasserlaufband oder im Hundeschwimmbad unter Mitwirkung eines kompetenten Therapeuten. Unter therapeutischem Schwimmen bzw. Hydrotherapie versteht man jedenfalls nicht, dass Hundepatienten in kalten, trüben Gewässern paddeln.
Fragen Sie unbedingt bei Ihrem Tierarzt oder der Tierklinik nach, ob Ihr Hund in einen Teich, Tümpel oder Bach darf, bevor Sie sich zu solchen Aktivitäten entscheiden.